Termine
Theater unterm Dach
Danziger Str. 101, 10405 BerlinErdbeerwochen
Darstellende Kunst Aufführung
Ich fühl mich immer im Stress, weiß nicht, obs vom Frausein kommt.
In einem Splitterwerk aus Minidramen, Monologen und Dialogen erzählen drei Schauspielerinnen typische Situationen aus dem Leben von Frauen und Mädchen. Und es geht dabei auch ums Bluten, etwas, das in allen Horror-, Kriegs- und Zombifilmen und auch Krankenhausserien normalerweise literweise fließt. In ERDBEERWOCHEN ist die Rede jedoch vom Menstruationsblut. Selbst in der modernen westlichen Welt, in einer so sexuell aufgeklärt wirkenden Welt wird die monatliche Regel nach wie vor größtenteils tabuisiert bzw. stigmatisiert. Überhaupt scheint es zum Körper der Frau eine regelrechte Hassliebe zu geben. Die Frau ist seit je Gegenstand für kritische Betrachtungen; seit Jahrhunderten beschreiben Philosophen, Ärzte und Wissenschaftler, die Frau als fehlerhaftes Mangelwesen. Männlich geprägte Normierungen definieren bis heute das Äußere von Frauen. Auch die monatliche Blutung unterliegt einem öffentlichen Schweigegebot, man spricht nicht darüber, schon gar nicht, wenn damit Unwohlsein oder Schmerzen verbunden sind. Eine Frau hat sich nicht so anzustellen, hat sich einzugliedern in eine Gesellschaft der Stärke und des Leistungswillens. Und während der Mann im Laufe seines Lebens im besten Fall reift wie guter Wein, verfällt die Frau in die Wechseljahre und „vertrocknet“. Mit dem Ende der weiblichen Fruchtbarkeit, endet in der Regel auch die öffentliche Sichtbarkeit von Frauen und ihre allgemein geltende Attraktivität. Aus Interviewprotokollen entsteht ein Theaterstück, das sich thematisch mit dem Erleben der Menstruation beschäftigt. Davon ausgehend werden weitere Erzählstränge und Themenfäden im Erleben des weiblichen Körpers und seinen Veränderungen ausgerollt: die Entwicklung vom Kind zur Frau, vom Beginn der sexuellen Reife mit Beginn der Blutung bis zu deren Ende, die mit den Wechseljahren markiert ist. Und kommt eigentlich noch was danach?