Übergreifend

Zuwendungsempfänger:in:
Berliner Geschichtswerkstatt e.V.

Kooperationspartner:
Ton Steine Scherben, Browse Gallery, Hysterisches Globus Gefühl, SO36

Internet:
Festival-Website

Termine

Kunstquartier Bethanien, Projektraum
Mariannenplatz 2, 10997 Berlin
Do. 10.06. - So. 04.07.2021

Ton Steine Scherben Konzert, Foto-Ausstellung, Straßentheater, Lesungen und Stadtspaziergänge

Übergreifend Festival

Kann Kunst die Welt verändern? Und wie! Das Festival zeigt warum und wie Rio Reiser u. Ton Steine Scherben ihre Um- und Nachwelt veränderten

Das Festival bringt all das, was Ton Steine Scherben waren und sind, zusammen und schlägt eine Brücke, zwischen dem was war, dem was ist und dem was sein könnte – mit Musik, mit Gästen und in Berlin, wo alles begann: 1970, als Ton Steine Scherben aus zwei Straßentheatergruppen in Kreuzberg entstanden, ehe sie ihr erstes Konzert beim Festival auf Fehmarn spielten, wo Jimi Hendrix sein letztes Konzert gab und schließlich die Bühne in Flammen aufging. Die Straßentheater reagierten auf aktuelles Geschehen und setzten sich direkt mit dem Publikum auseinander, mit dem, was es bewegt, mit seinen Träumen und Sehnsüchten nach einem Leben ohne Autoritäten. Diesen Ansatz übernahm die Band in ihre Musik und lieferte so den Soundtrack der Post-68er und v.a. der Hausbesetzerbewegung. Sie ließ sich von den Rolling Stones und Beatles, der APO und Widerstandsbewegungen weltweit inspirieren, gab die deutsche Sprache dazu, direkt und ungeschminkt von der Straße - damit Lehrlinge und alle die Botschaft verstehen. Dass sie eine Botschaft hatten war, was sie von vielen Bands unterschied. Anders als die Punks mit ihrem »No Future« sahen sie eine Zukunft: eine bessere, die man gemeinsam bauen könnte. Und das, was sie sangen, lebten sie auch: gründeten eine Kommune, schufen ein Independent Label mit eigenem Vertrieb, schrieben die Musik für Schwulen- und Trans-Theater-Revuen und gaben Soli-Konzerte für die Anti-Akw-Bewegung und Befreiungskämpfe in Nicaragua. Politische und soziale Utopien findet sich in ihren Liedern ebenso wie tiefe Melancholie. Immer aber bleibt die Bereitschaft zur Veränderung, „Der Traum ist aus, aber ich will alles geben, dass er Wirklichkeit wird“ und die Hoffnung, „Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten“. Es ist diese Haltung, die Rio Reiser und Ton Steine Scherben zur Legende und viele Songs so zeitlos und aktuell wirken lässt.

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